Der Tag fängt nicht gut an. Die Nacht ist kalt, ich bin alleine, als ich aufwache, habe ich Schmerzen. Und das Wetter spielt auch nicht mit. Eigentlich die Mischung für einen rundum blöden Tag! Aber dann kommt es anders. Gegen Mittag mache ich Pause am Russell Metal Tank, eine der wenigen Möglichkeiten, heute an Wasser zu kommen. Und treffe zum ersten Mal Fernwanderer, die in der umgekehrten Richtung unterwegs sind. Trail Guide und Wife Tracker machen Pause am Wasserloch, wir kommen ins Gespräch und bleibe dort für gefühlt mindestens eine Stunde. Und mir wird klar, was mir wirklich gefehlt hat: Menschlicher Kontakt. Nach dieser Begegnung geht sich der Rest des Tages fast wie von selbst – und morgen schaffe ich es mit etwas Glück vielleicht schon bis an den Grand Canyon.
Die wenigen Bilder des Tages: Zuerst der Hinweis auf die Wasserstelle, an der ich die Nacht verbracht habe.
Wildlife waterer? Ernsthaft? Bin ich gerade zum Wild befördert worden? Oder welches Wildtier ist hier des Lesens mächtig? Dann fällt mir auf, dass ich wieder auf öffentlichem Land bin. Dass es hier eine angelegte Wasserstelle gibt, dient der Versorgung des Wilds und der Vögel, nicht irgendwelcher Nutztieren. Also wildlife waterer! Ich staune, dass es so etwas gibt, und freue mich über die schiere Menge an Wasser, die dort zu finden ist.
Später am Tag gibt es ein etwas ungewohntes Bild von den schneebedeckten Bergen:
Windgeneratoren habe ich in Arizona noch nicht oft gesehen. Auch hier ist mir unklar, wer den Strom gebrauchen könnte – es scheint niemand da zu sein. Aber das täuscht offenbar.
Und dann – an diesen Tagen unvermeidlich – natürlich noch ein Bild vom Wald, diesmal schon abends in der Dämmerung. Ganz in der Nähe der Stelle, an der auch das Bild ganz oben entstanden ist.
Ganz ehrlich? Ich habe inzwischen begriffen, wie ein Wald auf vergleichsweise flachem Land aussieht. Es reicht, es ist Zeit für etwas anderes. Und morgen – spätestens übermorgen – wird es so weit sein!