Gregor Das Bild enthält keinen Schreibfehler. Sierra City hat 225 Einwohner, da fehlt keine Stelle! Tag 122 führt mich zum bisher kleinsten Resupply-Ort auf dem Trail. Es gibt einen Laden, eine Post, ein Restaurant (das heute geschlossen hat), und eine öffentliche Dusche mit etwas ungewöhnlichem Abfluss: Das Wasser fließt unter dem Türschlitz durch zu einem Gully auf dem Vorplatz.
Ein Ort mit 225 Einwohnern, der für eventuelle Wandergäste eine öffentliche Dusche bereit hält? Interessant! Auf dem Weg in den Ort komme ich an der Schule vorbei:
Es fühlt sich immer noch eigenartig an, zu sehen, wie wichtig den Einheimischen die PCT-Wanderer sind – und zu wissen, dass ich dazu gehöre.
Der Laden ist jedenfalls geöffnet und gut sortiert, insbesondere die Kühlschränke mit den gerstenhaltigen Getränken … und ein schönes Plätzchen, um die heutige Wanderung mit einem Bier zu beenden, findet sich auch:
Danach ist es Zeit fürs Abendessen. Auf halbem Weg zurück nach Sierra City gibt es ein zweites Restaurant; wir klopfen an und fragen, ob sie noch geöffnet haben. Haben sie nicht; das Paar, das uns begrüßt, erklärt, dass das Restaurant seit einiger Zeit geschlossen ist und zum Verkauf steht. Das hindert die beiden aber nicht daran, uns zum Essen einzuladen. Bei Salat und einem weiteren Bier lerne ich viel über das Leben in einem winzigen Touristenort fernab vom Rest der Welt – und wie schwierig das sein kann.
Bleibt als letztes Foto des Tages noch dieses. Es entstand aus weniger als fünf Meter Entfernung an der Straßenböschung auf dem Rückweg zum Zeltplatz:
Ich hatte in Deutschland mal gelernt, das Rehe scheue Tiere sind. Irgendetwas muss ich da falsch verstanden haben – oder es gibt auch bei Rehen kulturelle Unterschiede zwischen USA und Europa!
