Vor den nächsten Meilen habe ich nach den Erfahrungen des letzten Tages gehörigen Respekt. In großer Höhe geht es weiter durch Vulkanasche und Schneefelder. Ich frage Potions und Sitting Rock, ob sie sich vorstellen können, mit mir gemeinsam den Berg hoch zu gehen. Können sie. So sind wir auf den nächsten zwei Meilen zu dritt, was mir viel Ruhe gibt.
Im Morgenlicht büßt die Landschaft nichts von ihrer Faszination ein:
Der Weg führt weiter durch Schneefelder, es sieht fast so aus, als ob sie direkt in die Kondensstreifen führen:
Die noch tiefstehende Sonne lässt das ganze fast holzschnittartig aussehen:
Nach zwei Meilen erreichen wir zu dritt die Kammhöhe. Von hier aus geht es jetzt vier Meilen bergab bis zum Sonora-Pass. Ab dort pendelt ein Shuttle die 10 Meilen weite Strecke zum nächsten Resupply-Stop Kennedy Meadows North. Das erste Shuttle fährt um 10:30, ob und wann weitere fahren, wissen wir nicht. Potions und Sitting Rock wollen das Shuttle unbedingt erreichen; sie verabschieden sich von mir und gehen in einem Tempo weiter, bei dem ich nicht mithalten kann. Etwas enttäuscht bleibe ich zurück. Hike your own hike ist fair, aber nicht immer nett…
Nach ein paar Minuten Pause mache ich mich auf den Weg. Nach einiger Zeit ist die Sonora-Passstraße zum ersten Mal sichtbar:
So weit unten im Tal wechselt die Landschaft, es hat wieder Bäume! Frisch beflügelt gehe ich einen Schritt schneller und schaffe es tatsächlich in letzter Minute, das 10:30-Shuttle zu erreichen. Kurz vor Mittag treffe ich in Kennedy Meadows North ein.