Der Weg führt wenig ereignisreich durch den Wald. Abgesehen von ein paar Baumüberquerungen – siehe oben – und ein paar Baumunterquerungen:
Heute verdrehe ich mir zum ersten mal auf dieser Wanderung ernsthaft den Fuß, dieses Jahr den rechten. Das wäre jetzt der „Ich-habe-es-dir-ja-gleich-gesagt“-Moment für die Verfechter der Bergstiefel auf dem Trail, die meine schönen Altra Lone Peak Trailrunner in Grund und Boden verdammen wollen. Nur leider sind die alle schon mit Blasen an den Füßen zu Hause! Und was ich über verdrehte Knöchelgelenke in Trailrunnern gehört hatte, bestätigt sich auch bei mir: Inzwischen sind meine Beinmuskeln so stark, dass das Gelenk zwar anschwillt, ich aber ohne weitere Probleme weitergehen kann. An diesem Tag noch mehr als 17 Meilen nach diesem kleinen Unfall! Ich bin gespannt, wie das morgen aussehen wird.
Fotografisch gibt es heute noch mal Rehe vor der Kamera:
Im Gegensatz zu Bären bleiben die Rehe auch bei Tageslicht so stehen, als ob sie gerade vom Scheinwerfer eines Autos getroffen worden wären, wenn sie sich entdeckt fühlen. Ob das so eine furchtbar schlaue Verteidigungsstrategie ist, weiß ich nicht, aber guten Fotos ist dieses Verhalten sehr zuträglich!
Der Tag endet mit Nieselregen. Das trage ich in mein mitgeführtes Reisetagebuch ein, weil es Seltenheitswert genießt. Wenn ich mich nicht verzählt habe, ist dies überhaupt erst der vierte Tag auf der gesamten Wanderung, an dem es irgendeinen Niederschlag gibt. Wir bauen die Zelte auf und suchen danach ein trockenes Plätzchen zum Abendessen. Und finden es unter einer Brücke! Ich habe zwar immer noch nicht unter einer Brücke geschlafen, aber jetzt immerhin schon mal unter einer Brücke gegessen.