AZT Tag 9-11: Zero-Days in Tucson

Mein Timing für einen Zero-Day in Tucson hätte kaum blöder sein können. Ich komme an einem Freitag an, und am Samstag ist wunderbares Wetter. Am Sonntag und Montag allerdings ist das mieseste Wetter des Jahres vorhergesagt. Ich stehe vor der Wahl: entweder bei gefährlich miserablen Wetter auf einen sehr hohen Berg steigen und oben übernachten, oder anstelle eines Zero-Days gleich drei machen. Ich entscheide mich für letzteres, was sich im Nachhinein als richtig herausstellen wird. Nicht nur wegen des Wetters, sondern auch weil mein Körper die Regeneration gut gebrauchen kann.

Und so fotografiere ich die städtischen Saguaro-Kakteen vor meinem Hotel, staune über die Größe, wasche meine Wäsche, kaufe ein, und erkunde Tucson.

Die Stadt hinterlässt bei mir einen zwiespältigen Eindruck. Einerseits gibt es eine Partymeile und ein Restaurantviertel, die sehr moderne University of Arizona und kostenlosen öffentlichen Nahverkehr, der diesen Namen auch verdient. Andererseits begegnet mir unbeschreiblich viel Armut, insbesondere bei Busfahrten durch die vielen Indianer-Reservate in unmittelbarer Nähe der Stadt. Ich finde diesen Widerspruch schwer auszuhalten – den Amerikanern scheint es weniger auszumachen.

Abends komme ich nach langem mal wieder zu einem Pokerturnier – und beende unter den ersten fünf von vierzig Teilnehmern.

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