Gregor Der Morgen erwartet uns mit großartiger Aussicht. San Jacinto auf der einen Seite (oben), und die Wand vor unserem zeltplatz auf der anderen Seite.
Die Entscheidung, am Vorabend nicht mehr bereits sehr ermüdet weiterzugehen, erweist sich als golden. Unmittelbar nach einer Biegung führt der Weg auf ein kürzliches Brandgebiet. Auf wenigen Meilen liegen etwa 50 Bäume quer. Jedes Mal muss eine Umgehung gefunden und in der Regel erklettert werden. Es geht sehr langsam voran. Als dieses Hindernis überwunden ist, wechselt der Weg vom Süd- auf den Nordhang. Der Unterschied ist frappierend: Da am Nordhang die Sonne weniger scheint, liegt bald eine geschlossene Schneedecke. Ich packe zum ersten Mal die Micro-Spikes und den Eispickel aus und mache mich sehr unbeholfen auf den Weg. Zum Üben war es in Deutschland mangels Schnee nicht gekommen …
Wir kämpfen uns sehr langsam durch den Tag. Am höchsten Punkt des PCT in diesem Gebirge treffen wir bei 2750 Metern Höhe auf Bill. Hier zweigt der Gipfelpfad ab.
Bill ist hin- und hergerissen; für mich ist klar: diesen Zusatzweg werde ich nicht gehen, auch wenn der 3288 Meter hohe Gipfel spektakulär und der höchste Berg in Südkalifornien ist. Dazu reichen meine Kräfte an diesem Tag nicht.
Kurz darauf läuft der Strawberry-Cienaga-Bach direkt über den Weg. So bleibt uns heute immerhin ein Umweg zum Wasser holen erspart. Zu zweit zelten wir nur knapp unterhalb von 2500 Metern am Strawberry Camp. Warum das so heißt, erschließt sich mir nicht. Allerdings bin ich sehr erfreut, dass es schneefrei ist!
