PCT 2022 Tag 21: 9.7 Meilen über Fuller Ridge bis zum Camp bei Meile 193

Kurz nach dem Start stehe ich wieder in 30 cm tiefem Schnee, und dabei soll es für den Rest des Tages weitgehend bleiben. Von kurzen Ausnahmen abgesehen, führt der Weg komplett über den Nordhang.

Am Vormittag geht es mit den Microspikes auf dem hart gefrorenen Schnee schnell und sicher voran. Gegen Mittag erreichen wir den North Fork San Jacinto River. Wir können ihn noch auf einer Schneebrücke überqueren, aber durch ein paar Löcher im Schnee ist das Wasser zugänglich. Das ist wichtig, denn dies ist die letzte Wasserstelle für 20 Meilen! Ich nehme sechs Liter Wasser in den Rucksack, so viel (und so schwer) wie bis jetzt noch nie. Es muss für anderthalb Tage reichen – oder wie lange auch immer es dauern wird, von diesem Berg herunterzukommen.

Am Nachmittag ist der Schnee abgetaut und dadurch matschig weich. Der Weg führt als Traverse über einen steilen Hang, ist oft ausgesetzt und sehr schmal – Fuller Ridge ist berüchtigt. Stundenlang will jeder Schritt exakt gesetzt sein. Hier bewährt sich der Eispickel, der mir mehr als einmal einen festen Griff im rutschigen Schnee bietet. So rutsche ich zwar ein paarmal aus, aber niemals geht es tiefer den Hang hinunter als bis auf den Hosenboden. Es hat sich gelohnt, das Ding wochenlang durch die Wüste zu schleppen!

Endlich, gegen 16:00, ist Fuller Ridge Camp erreicht. Der schwierigste Teil des Weges durch San Jacinto ist bezwungen! Sehr erleichtert nutze ich das Tageslicht und gehe noch 2.5 Meilen weiter bis zum nächsten Zeltplatz.

Auf dem Weg dorthin gibt es die ersten Blicke auf das nächste Ziel: das Coachella-Tal, ein Teil des Sankt-Andreas-Grabens, und die dahinterliegenden San Bernardinos.

Zurück fällt der Blick wieder auf San Jacinto!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Recommended Articles