Gregor Am fünften Tag nach Ankunft ist es Zeit zur Weiterreise an den Start des PCT. Um halb sechs checke ich aus dem Hotel aus, ein weiterer Lyft-Fahrer holt mich etwas später ab und fährt mich eine gute halbe Stunde durchs nächtliche Los Angeles zum monumentalen Hauptbahnhof. Dieser entstammt allerdings einer anderen Zeit undist für die wenigen Reisenden reichlich überdimensioniert. Sei es drum, Starbucks hat geöffnet, das Frühstück ist gerettet und das Gleis für meinen Zug nach San Diego schnell gefunden. Nur dass dieser auf sich warten lässt … anstelle einer Lautsprecherdurchsage informiert der Bahnsteigaufseher die wenigen Reisenden persönlich, dass es technische Probleme gibt.
Nach einer dreiviertel Stunde kommt der Zug und fährt nach – Irvine. Ab da gibt es dann Schienenersatzverkehr, auch wenn der hier einfach nur „Bus“ heißt.
Mit einer Stunde Verspätung erreiche ich das Old Town Transit Center, wo es vier Stunden später weitergehen soll. Ich erkunde so lange den Old Town State Park, 20% amerikanische Geschichte und 80% Kommerz. Sei es drum, das Wetter ist gut, das Frühstück lecker, es gibt WLAN und einen Geldautomaten.
Pünktlich um zwei kommt Paul Milosh mit seinem Southern Terminus Shuttle ans Old Town Transit Center. Seit zwei Wochen betreibt er das Geschäft, Wanderer für $50 an den zwei Stunden entfernten Startpunkt des Pacific Crest Trails zu bringen. Sein Kleinbus ist blitzsauber, Paul erweist sich selber als PCT-Wanderer und beantwortet viele Fragen auf dem Weg. Ich treffe auf die ersten vier Mitwanderer – allesamt Europäer! Im ersten Gespräch wird deutlich, wie nervös alle sind – aber auch wie gespannt. Davir ist bereits den Israel National Trail gewandert, für alle anderen ist es der erste Fernwanderweg.
Um kurz vor vier erreichen wir die mexikanische Grenze und das Southern Terminus Monument. Zeit für die obligatorischen Fotos!
Noch etwas später geht es dann endgültig los. Das erste von vielen Schildern weißt den Weg:
Nach nur einer halben Meile folgt im Reiterzentrum CLEEF eine herzliche Begrüßung und ein verlockendes Angebot: Trail Angel Legend wartet auf uns und fragt, ob wir zum Spaghettidinner und Lagerfeuer bleiben wollen! Wirklich ein schönes Angebot. Trotzdem entscheiden sich vier von uns, weiterzugehen. Der Trail lockt mehr als das kostenlose Essen …
Die weiteren Foto-Opportunities von Campo folgen rasch aufeinander: Das Schild zur ersten Meile, der Bahnübergang bei Meile 3. Wie alle anderen Hiker auch, nehmen wir diese Erinnerungen mit.
Bei Meile 4.4 folgt die erste Möglichkeit nach CLEEF, Wasser nachzufüllen. Wir tun es und zelten bei Meile 4.6 irgendwo im nirgendwo. Ein guter Start!
