PCT 2022 Tag 76, weitere 5.7 Meilen über den Kearsarge Pass und dann per Anhalter nach Bishop

Der Morgen beginnt wie der vorige Abend aufgehört hat. Ich bestaune die Reflektionen im glasklaren, spiegelglatten Wasser der Kearsarge-Seen:

Mir fällt auf, wie viele Forellen in diesen Seen schwimmen. Das Wasser ist so klar, und die Tiere kommen so nah ans Ufer, dass ich sie vom Trockenen aus fotografieren kann:

Danach packe ich meine Sachen zusammen und mache mich auf den Weg. Im Gegensatz zum Forrester Pass ist der Kearsarge Pass bereits vollständig schneefrei, so dass ich die Passhöhe schnell erreiche. Der Blick zurück ist oben zu sehen, der Blick nach vorn auf das Owens Valley sieht so aus:

Als nächstes kommt der Abstieg zum Onion Valley Campground. Unterwegs kann man Teile der abenteuerlichen Bergstraße sehen, die diesen Zeltplatz mit dem Ort Independence verbindet:

Der Weg führt immer wieder an Seen und Wasserfällen vorbei. Als ich weiter nach unten komme, begegne ich einem Angler, der auf dem Heimweg ist. Ob er mich vielleicht nach Independence mitnehmen könnte? Kann er, und so habe ich meine Mitfahrgelegenheit, noch bevor ich am Parkplatz Onion Valley ankomme. Meine Mitwanderer, die ich am Parkplatz treffe, hatten weniger Glück – sie mussten fast zwei Stunden warten, bis sie mitgenommen wurden.

Die Straße führt 15 Meilen lang über enge Serpentinen ins Tal. Die Fahrt dauert lange, aber schließlich kommen wir in Independence an. Ich verabschiede mich von den Anglern und stelle mich gleich wieder an die Straße – jetzt sind es „nur noch“ 40 Meilen bis Bishop. Nach 15 Minuten hält ein Pickup und nimmt mich mit. Vater und Sohn sind auf dem Heimweg, und der Junge lernt in Geschichte gerade etwas über das römische Reich. Da haben wir mit dem Limes bei Aalen dann auch ein Thema, mit dem die einstündige Fahrt schnell vorbei geht. Am frühen Nachmittag komme ich in Bishop an. Jetzt nur noch eine Unterkunft finden, dann kann der Zero Day kommen!

Die Suche nach der Unterkunft gestaltet sich allerdings sehr schwierig. Es ist nicht nur Feiertagswochenende, Amerika begeht den Memorial Day, sondern in Bishop sind auch noch Mule Days. Die 3000-Einwohner-Kleinstadt erwartet in den nächsten Tagen insgesamt 30.000 Besucher! Entsprechend teuer sind die wenigen verbliebenen Hotelbetten. Auch stundenlange Internetrecherche führt zu keinem besseren Angebot. Und so kommt es, dass ich in Bishop für eine Übernachtung fast doppelt so viel bezahle wie vor einigen Wochen in Los Angeles! Hoffentlich bleibt das ein einmaliges Ereignis, ansonsten muss ich mir demnächst einen Job suchen …

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