PCT 2022 Tag 132 und 133, 2.1 Meilen bis Chester und 10.1 Meilen bis PCT-Meile 1341.6

Zwei Meilen bis Chester ist nicht viel für einen ganzen Tag Wandern; allerdings war dies auch mein erster Town Stop ohne Zero-Day. Geblieben ist in der Erinnerung – nicht viel. Außer der Übernachtung auf dem Sportplatz von Chester. Dort kann man umsonst zelten; allerdings warnten schon im voraus viele andere Wanderer vor den nächtlichen Rasensprengern. Ich dachte, ich hätte einen Zeltplatz gefunden, wo mich das nicht betrifft – am Rand, an einem Bach, unter Bäumen. Weit gefehlt. Irgendwann so um ein Uhr nachts startet der automatische Sprinkler mit seinem Rundum-Beguss, der sich im Zelt wie ein Wasserwerfer anfühlt.

Ich bin sehr dankbar, dass die Versiegelung meiner Zeltnähte hält, und dass mein Zelt dem Wasserdruck problemlos standhält. Weniger dankbar bin ich, dass der Rasensprenger so tief angebracht ist, dass er auf jeder Runde einmal kurz von unten in die Belüftungsöffnung an meinem Zelt hineinspritzt. Die ist leider nur gegen Wasser von oben geschützt … Eine Stunde lang drücke ich meine Regenhose auf die Stelle, um das Sprinklerwasser davon abzuhalten, mein Zelt von innen zu beregnen. Das ist zwar sehr anstrengend (ich weiß erste jetzt, wo im Arm man überall Krämpfe kriegen kann), aber auch sehr effektiv. Und nach einer Stund gibt der Sprinkler endlich Ruhe. Mein Zelt ist patschnass, aber nur von außen. Der Innenraum hat nur ein paar Tropfen abgekriegt, und ich kann den Rest der Nacht in Ruhe schlafen.

Am nächsten Morgen trockne ich gemeinsam mit den anderen Sprinkler-Opfern mein Zelt in der Sonne vor den Umkleidekabinen des Sportplatzes. Kurz danach geht es wieder auf den Weg.

Das Bild oben gibt einen vielleicht zu netten Eindruck von der Wanderung. Abgebrannte und noch lebende Bäume stehen nebeneinander, manchmal gibt es ein wenig Schatten. Häufig ist aber von den Bäumen nur noch ein kleiner Stumpf übrig. Das sieht dann so aus:

Die schattenhaften Bodensenken rings um das verkohlte Stück Holz sind tunnelartige Löcher im Boden, und zwar an den Stellen, an denen die Wurzeln ausgebrannt sind. Ich freue mich über das wenige Grün oben rechts auf dem Foto; die Verwüstung des Feuers hat nicht das letzte Wort. Dieselbe Botschaft empfange ich von einem Schmetterling:

Schließlich führt der Weg über eine intakte Fußgängerbrücke über den North Fork Feather River. Hier gibt es grüne Bäume – Wasser brennt nicht, und in Flußnähe war es offenbar auch im Flammeninferno so feucht genug, dass die Bäume es überstanden haben:

Eine Meile später endet die Wanderung für heute.

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