Der Tag beginnt heiß, sehr heiß. Das Brandgebiet sieht noch etwas abgebrannter aus, als das, was ich bisher gesehen habe – ob das Feuer hier zweimal gewütet hat? Jedenfalls sind die Baumstümpfe kürzer, die ausgebrannten Wurzellöcher zahlreicher, und der Boden zeigt ein einheitliches helles grau bis beige. Der Stumpf oben steht fotogen vor meinem Zelt – der Stumpf unten ist nur noch ein verkohlter Rest in einem weitgehend ausgebrannten Wurzelloch:
Und beim nächsten Wurzelloch ist gar kein Holz mehr übrig, dafür schlängeln sich die hohlen Kanäle meterweit unter dem Boden her, wo früher Wurzeln Nährstoffe fanden:
Die Hitze hier muss so intensiv gewesen sein, dass sogar von den Felsen Teile abgesprungen sind:
Relativ spät breche ich auf – der Tag gestern war lang. Das erste Ziel: Old Station, dort soll es ein Cafe geben. Town Food … Als wir dort ankommen, hat das Cafe geschlossen. Alles, was es gibt, ist eine Tankstelle – die allerdings ist eine der besseren Sorte. Eigentlich ist es eher ein kleiner Supermarkt mit angeschlossener Zapfsäule. Etwa zehn Wanderer sind bereits dort und rasten, wir gesellen uns dazu. Die Tankstellenpächter sind offenbar an Wanderer gewöhnt – niemand stellt unser abenteuerliches Äußeres in vierfarbigem Staub in Frage, auch auf den Geruch wird niemand angesprochen. Es gibt Tiefkühlessen und mehrere Mikrowellen, in denen man es gleich erwärmen kann. Außerdem alle Getränke, die man sich nur wünschen kann. Obst-Smoothies gefällig?
Nach längerer Pause im Schatten brechen wir wieder auf. Kurz nach Old Station folgt noch einmal eine Besonderheit der Vulkanlandschaft: Eine Lava-Höhle, durch die man wie durch einen Tunnel hindurchgehen kann. Passend heißt sie denn auch Subway Cave.
Das beste an der Höhle ist die Abkühlung, die sie mitten am Tag verschafft! Es fällt mir schwer, wieder in die Hitze hinauszugehen. Aber wir sind noch nicht weit gekommen, und je weiter der Tag gegen Abend geht, umso kühler wird es. Und dann folgt am Hat Creek Rim ein spektakulärer Sonnenuntergang, bevor der Tag wieder einmal im Schein der Stirnlampe bei der Suche nach einem Zeltplatz zu Ende geht.