Vom Pacific Crest Trail las ich zum ersten Mal in Cheryl Strayed’s hervorragender Autobiografie „Wild – der große Trip.“ Die Idee, mit sich und seinem Leben auf einer langen Wanderung ins Reine zu kommen, fand ich auf einer intellektuellen Ebene faszinierend. Ihre konkrete Geschichte ist von meiner jedoch so verschieden, dass ich nicht auf die Idee kam, dies könnte etwas mit mir zu tun haben.
Dabei blieb es, bis dass ich ein paar Jahre später Martin kennenlernte. Er hatte nach einer Umstrukturierung seine Stelle als kaufmännischer Geschäftsführer verloren. Anstatt sich gleich die nächste Stelle zu suchen, begab er sich auf den Jakobsweg, um mit sich zu klären, was er wollte. Danach hat er sein Leben komplett neu ausgerichtet, und ist heute ein sehr erfolgreicher Coach. Selten ist mir ein Mensch begegnet, der in seiner Arbeit gleichzeitig so zufrieden und so erfolgreich ist wie Martin. Hier war ein Mensch, den ich gut kannte, der wie Cheryl Strayed an einem Wendepunkt in seinem Leben auf einer großen Wanderung gute Antworten auf seine großen Fragen gefunden hat.
Diese beiden Beispiele haben mich nicht mehr losgelassen. Was würde ich über mich lernen, wenn ich mich auf eine lange Wanderung begebe?