Auf dieser Welt gibt es viele Möglichkeiten, eine lange Wanderung zu machen, vom Jakobsweg zur Via Alpina, vom Bibbulmun Track zum Te Araroa, vom Appalachian Trail bis zum Patagonia Trail. Welcher Weg davon könnte meiner sein?
Einer, der sich mit diesen Wegen auskennt, ist der Australier Cam Honan. Er ist fast 100 000 km gelaufen, und hat zwei wunderschöne Bildbände veröffentlicht: „Wanderlust“ und „Wanderlust USA“. Dann ist da Christine Thürmer, laut Deutschlandfunk die meist gewanderte Frau Deutschlands, die ihre Erlebnisse in drei Büchern beschrieben hat. Und Kathrin Heckmann alias „Fräulein Draussen“. Und Barney „Scout“ Mann. Und Hape Kerkeling … Und fast unüberschaubar viele andere, die in Büchern, auf Blogs und in YouTube-Kanälen von ihren Langstrecken-Wandererlebnissen berichten. Viel Stoff für einen begeisterten Leser.
Und irgendwann entsteht in mir ein Bild. Es gibt verschiedene Wege. Technisch anspruchsvolle, die von einer gut gepflegten, bewirteten Alpenhütte zur nächsten führen. Und Wege, auf denen man täglich mit Hunderten anderer zusammenläuft und sich allmählich kennenlernt. Und Wege, die so wild und nass sind, dass man dafür am besten vermutlich bereits als Neuseeländer oder Engländer geboren wird.
Und Wege, die irgendwo dazwischen liegen: technisch machbar, eher wild und einsam, aber doch so, dass das Risiko noch überschaubar bleibt. Wege, auf denen man mit sich selbst und seiner mitgeschleppten Ausrüstung etliche Tage alleine ist, bevor ein Aussenposten der Zivilisation zum Lebensmittelnachkauf zur Verfügung steht. So ein Weg ist der Pacific Crest Trail. So einen Weg will ich gehen.