Am nächsten Morgen ist mir klar: ich sollte weitergehen. Für Y und Joe gilt das nicht – sie bleiben noch ein paar Tage. Ich mache mich allein auf den Weg, zunächst wieder mit dem roten Bus zur Stehekin High Bridge. Selbstverständlich mit hochwillkommenem Zwischenstopp an der Bäckerei.
Danach folgt ein Weg, der sich anfühlt wie ein Rückwärtsspulen des letzten Wandertages. Es geht nicht 1000 Meter bergab, sondern diesmal bergauf. Es geht wieder durch dieselben Vegetationszonen, nur in umgekehrter Reihenfolge. Und es geht auch wieder an einem Fluss entlang, nur diesmal von der Mündung an flussaufwärts. Und er heißt nicht Bridge Creek, sondern Agnes Creek. Grosse Schmetterlinge begegnen mir diesmal nicht, dafür jede Menge Frösche und meine erste Schlange. Und es gilt, den ersten ernsthafteren Fluss zu durchwaten. Das Wasser ist mehr als knietief, eiskalt und strömt recht schnell. Ich entscheide mich, es zu versuchen, und bin erstaunt über den hohen Druck an den Beinen. Die Durchquerung gelingt trotzdem letztlich problemlos, und eine halbe Stunde später sind die Füsse und die Schuhe auch wieder fast trocken.
Entlang des Weges gibt es uralten Wald, Wasserfälle, einfache Fussgängerbrücken und malerische Zuflüsse zum Agnes Creek zu sehen – und dann ist der Tag auch schon um. Ich komme als letzter um halb neun im Camp an und schlafe kurz darauf ein – Hiker Midnight, neun Uhr abends.