Gregor Der Tag beginnt mit einem kleinen Nagetier – ein Eichhörnchen? Ich freue mich, das schnelle Tier vor die Kamera zu bekommen, dann geht es los. Die Wanderung gestaltet sich zunächst genauso wie an den vorigen Tagen – viel Wald, gelegentlich eine Aussicht, viele umgefallene Bäume, ein Trail in sehr gutem Zustand. Neues Feature: Ich bin erkältet, zum zweiten Mal auf dieser Wanderung. Keine Experimente – ich nehme alles an Medikamenten, was ich dabei habe, und komme damit ganz gut zurecht.
Am Nachmittag brauchen wir Wasser, und das bedeutet einen kleinen Umweg zu einem kleinen See:
Ich setze mich ans Ufer und rechne nach, was dadurch erschwert wird, dass wir einen Teil des Trails umfahren haben. Aber beim dritten Mal nachrechnen glaube ich meine Zahlen: Bis zu diesem See bin ich jetzt ziemlich genau 2.500 km gewandert! Von meiner Heimatstadt Aalen bis nach Istanbul sind es nach Google Maps nur 2.000 km. Und bis nach Santiago de Compostela sind es ebenfalls nur 2.000 km. Wäre ich geradeaus von zu Hause aus losgelaufen, dann wäre ich jetzt in Marokko!
Nachdem ich mich aber für eine Wanderung in Nordamerika entschieden habe, gibt es hier nicht Wüsten und Kamele zu sehen, sondern Berge. Und bald auch einen wunderschönen Sonnenuntergang:
Im Sonnenuntergang führt der Weg relativ steil den Berg herunter. Wie zu erwarten, gibt es keine Möglichkeit, ein Zelt aufzustellen – und so wird es wieder einmal spät und dunkel:
Zum zweiten Mal auf dieser Wanderung fotografiere ich im Schein meiner Stirnlampe. Diesmal ist es keine abgebrannte Brücke, sondern ein Frosch oder eine Kröte. Ich unterstelle dem Tier, dass es entweder noch keine Menschen gesehen hat, oder über einen ausgeprägten Todeswunsch verfügt. Es hat sich nämlich unmittelbar vor meinen Schuhen sprunghaft aus dem Staub des Weges ausgegraben, nur um dann sitzen zu bleiben und abzuwarten, ob ich vielleicht doch noch drauftrete. Anstatt dies zu tun, bleibe ich stehen und mache ein Foto:
Inzwischen bin ich darin geübt, mein Lager in der Dunkelheit aufzuschlagen. Und so endet dieser Tag nach 17.8 Meilen, und nach einer weiteren Begegnung mit Ol’Goat und Eyeroll. Nicht zu vergessen ein paar weiteren Händen voller Huckleberries für Waterfall und mich!
